Einflussfaktoren auf die Palettenumreifung mit Stahlband oder Kunststoffband
Zu transportierende oder zu lagernde Güter sind diversen Belastungen ausgesetzt, dazu zählen transportbedingte Einflüsse, wie Erschütterungen, z.B. beim Überfahren von Schlaglöchern, raues Handling beim Abladen, Aufladen, Umlagern oder allgemeine Vibrationen.
Daneben treten klimatische Einflüsse, teilweise auch Veränderungen während der Transport- und Lagerdauer wie z.B. die Fahrt eines Containerschiffs durch verschiedene Klimazonen auf. Hierzu zählt man Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen. Sie können bewirken, dass das Volumen eines Packgutes schrumpft oder sich ausdehnt.
Nicht zu vernachlässigen sind auch menschliche Einflüsse. Zu hohe Stapelung mehrerer Paletten übereinander kann dazu führen, dass die unteren Ladungen gestaucht, also zusammengedrückt werden. Dadurch locker gewordene Umreifungsbänder schützen das Packgut nicht mehr oder nur noch ungenügend.
Die Bedeutung der Reißkraft: Stahlband vs. Kunststoffband
Deshalb ist bei der Wahl „Stahlband oder Kunststoffband“ die Erhaltung der Spannwirkung ein sehr wichtiges Kriterium. Das Packgut ist optimal umreift, wenn die Palettenumreifungen trotz unterschiedlicher Belastungen immer eng am Packgut anliegen.
Eine ganz spezielle Bedeutung hat die Reißkraft des Umreifungsbandes. Schwere Packgüter, beispielsweise Maschinen und Coils, die auf Paletten zu sichern sind, Metallteile, Baustoffe oder Holz benötigen ein Umreifungsband mit hoher Reißkraft.
Nachhaltigkeit der Kunststoffband-Varianten: PP-Band vs. PET-Band
Auch ein Blick auf die Nachhaltigkeit bringt Unterschiede zu Tage, und zwar ganz besonders bei den beiden Kunststoffband-Varianten: PP-Band wird fast ausschließlich aus Neuware produziert, es ist zudem nicht UV-beständig, und längt sich bei Hitzeeinwirkung sehr stark. PET-Bänder hingegen werden fast vollständig aus Recyclingmaterial hergestellt, sind wetterfest, reißfester und erstaunlicherweise inzwischen mehr oder weniger preisgleich zum PP-Umreifungsband. In jüngster Zeit sind auch erste Umreifungsbänder auf Papierbasis entwickelt worden; sie haben allerdings sehr geringe Reißfestigkeiten und eignen sich daher bisher nur für den Paketversand oder sehr leichte Paletten.
Preis und Reißkraft: Entscheidende Faktoren für die Wahl des Umreifungsmaterials
Neben den vorgenannten Betrachtungen spielt nicht zuletzt der Preis eine Rolle. Dieser hängt in entscheidendem Maß vom Gewicht des eingesetzten Materials (PP, PET, Stahl) ab. Das Gewicht wiederum steht in direktem Zusammenhang mit der Reißkraft. Wichtig für den Preis ist also vor allem, auf die benötigte Reißkraft zu achten, wobei hier unterschieden wird in Mindest-Reißkraft und durchschnittliche Reißkraft. Obwohl die europäische Norm DIN EN 13394 ausschließlich von Mindest-Reißkraft spricht, werden üblicherweise auf dem Markt durchschnittliche Reißkraftangaben gemacht. Spannend, weil in der Praxis meist ganz anders gehandhabt: Die DIN-Norm kennt im Übrigen auch keine Bandstärken, sondern nur Bandbreiten.
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